tech2b im Interview mit Xaleon Gründer

Mitte Jänner verkündete das Start-up Xaleon große Neuigkeiten. Der deutsche MDax-Konzern Teamviewer kaufte das Linzer Unternehmen um einen zweistelligen Millionenbetrag auf. In einem Videointerview sprechen Mathias Holzinger & Horst-Georg Fuchs über die Entwicklung von Xaelon, wie es zu diesem Deal kam und wie es zukünftig weiter geht.

Wie kann man sich diesen Prozess bis zum Exit vorstellen? Wie und wann hat alles mit TeamViewer angefangen? Wann waren die ersten Gespräche und wie lange dauerte es bis zum finalen Unterschriftentermin? Wie war diese Zeit für euch?
Der erste Kontakt hat Mitte letzten Jahres proaktiv durch TeamViewer stattgefunden. Nach einer initialen Partnerschaft, die von sehr positiven Feedback von allen Beteiligten und auch Kunden geprägt war, kam auf allen Seiten die Erkenntnis, dass eine „Verheiratung“ zum größten gemeinsamen Erfolg führen wird. Die Verhandlungen rund um die Übernahme waren sicherlich eine enorm spannende Zeit, in der wir viel gelernt haben. Hier haben alle Parteien von Anfang an daran mitgewirkt, das bestmögliche Ergebnis für alle Seiten zu erreichen und sich auf Augenhöhe zu begegnen. Die Verhandlungen waren stark geprägt von der Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft und Vision.
 
Wie wichtig war das Rebranding auf Xaleon? Und was steckt eigentlich hinter dem Namen?
Das Rebranding zu Xaleon war eine von TeamViewer unabhängige Initiative. Hintergrund dafür war schlichtweg, dass uns mit unserem alten Namen „Chatvisor“ Gesprächspartner oft auf das Thema „Chatbots“ beschränkt haben. Das ist grundsätzlich nicht falsch und damit haben wir auch vor 3 Jahren angefangen – jedoch sind wir mit unserem Lösungsumfang aus dem Namen sprichwörtlich „herausgewachsen“. Der Wortlaut Xaleon war das Endergebnis aus vielen Vorschlägen, die wir Gründer uns durch verschiedenste Herangehensweisen zusammengedacht haben – letztendlich waren die entscheidenden Kriterien für uns Wiedererkennungswert, Kürze und eine freie .com-Domain. Unter welcher Marke wir unsere Customer-Engagement- und Co-Browsing-Lösungen innerhalb des TeamViewer-Kontexts in Zukunft weiter vertreiben werden, ist noch nicht final entschieden und Teil eines Integrationsprojekts.


Ein neuer Abschnitt beginnt als Teil eines DAX Unternehmens: welche Herausforderungen erwarten euch?
Die größte Herausforderung wird, dass wir nun schnellstmöglich alle notwendigen Rahmenbedingungen schaffen müssen, um als TeamViewer mit dem bisherigen Xaleon-Produkt eine globale Go2Market-Strategie stemmen zu können. Letztendlich wird der Erfolg unserer Übernahme am Erfolg am Markt gemessen – um hier maximalen Erfolg zu erzielen, gilt es unser gesammeltes Wissen über unsere Zielgruppen auf die Gesamtorganisation zu übertragen und im Gegenzug alle damit verbundenen, bewährten Prozesse eines börsennotierten Unternehmens zu etablieren, sodass ein größtmöglicher Hebel entsteht.
 
Hatte der Exit auch Einflüsse auf euer Team?
Abgesehen von der Tatsache, dass die Übernahme das beste zwischen Startup und börsennotiertem Unternehmen vereint, bleibt für unser Team im Wesentlichen alles beim Alten. Der Standort Linz wird weiter ausgebaut und das Team wird schneller wachsen. Über allem bleibt für alle bisherigen Teammitglieder schließlich die Erkenntnis, an einer großartigen Unternehmung mitgewirkt zu haben und fortan entscheidender Teil einer noch viel größeren Unternehmung zu sein.
 
Könnt ihr Tipps an andere Start-ups weitergeben: Was braucht ein erfolgreiches Start-up, auf was sollen sie besonders achten?
Hier gibt es vieles zu beachten, aber am wichtigsten ist das Team. Das beginnt bei der Zusammensetzung des Gründerteams und setzt sich mit der Erweiterung durch ein jedes weiteres Teammitglied fort. Die ersten 10 Teammitglieder (inkl. Gründer) definieren die gemeinsame Kultur, die gegenseitigen Erwartungen und damit auch, wie stark das Team an einem Strang zieht (und fortan ziehen wird). Zwischen Gründern ist eine klare, regelmäßige und transparente Kommunikation wichtig; klare Verantwortungsbereiche, gegenseitiges Vertrauen und ein untereinander gleichmäßiges Commitment zum gemeinsamen Projekt; Gespräche dürfen nie emotional geführt werden und mit Mehrheit getroffene Entscheidungen müssen immer von allen getragen werden („disagree and commit“).

„Dieser Erfolg ist der hart verdiente Lohn für ein Team, das von einer gemeinsamen Vision angetrieben durch dick und dünn ging, dabei immer höchst professionell im Umgang miteinander und mit anderen war und nie die Extrameile gescheut hat. Meinen größten Respekt den drei Gründern und ihrem gesamten Team!“, erzählt tech2b Geschäftsführer Raphael Friedl stolz.

"Wieder hat ein Start-up gezeigt, dass das richtige Team und der professionelle Umgang miteinander einer der wichtigsten Faktoren zum Erfolg sind! Von Beginn an hatte Xaleon (vormals Chatvisor) das richtige Kernteam mit klar verteilten Kompetenzen und Verantwortlichkeiten! Die Mischung aus zukunftsgerichteter Innovation und Technologie mit starker Vertriebskomponente war wesentlicher Teil des Erfolgs und ständigem Wachstum.!, so tech2b Gründungsberater Rudolf Hittmair.

Das Interview

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