Start-ups setzen verstärkt auf Forschung

Am Software Competence Center Hagenberg (SCCH) wird mit heimischen Start-ups an Forschungsfragen getüftelt. Die Forschungskooperationen reichen von technischen Mentoring bis hin zur Entwicklung von Prototypen. Viele Start-ups, die mit dem SCCH forschen, profitieren gleichzeitig von der unternehmerischen Begleitung in einem der Gründungsprogramme von tech2b, dem Inkubator.

Das Startup blockhealth arbeitet an einem digitalen Gesundheitsassistenten, der Patienten beim Selbstmanagement der eigenen Gesundheitsdaten unterstützt und rechtzeitig an die Medikamenteneinnahme, Vorsorgeuntersuchungen und Impfauffrischungen erinnert. Während tech2b beim Finden des richtigen Geschäftsmodells und der Klärung einiger regulatorischer Fragen unterstützt hat, arbeitet das SCCH derzeit gemeinsam mit den Gründern an einer Arzt-Patienten-Schnittstelle.

Chatvisor hingegen entwickelt eine Kommunikationsplattform, die Unternehmen die Beantwortung von Kundenfragen im Online-Kundenservice vereinfacht und dort die Effizienz steigert. Das SCCH wird bei der Sammlung, Analyse und Visualisierung anfallender Daten bis hin zu Predictive Behavioral Analytics unterstützen, tech2b hat das Start-up bei ihrem ersten Investment begleitet.

Symflower nützte das technische Mentoring des SCCH. Das Symflower-Tool zum vollautomatischen Auffinden von Softwarefehlern wurde kontinuierlich weiterentwickelt. Die Entwickler wollen nachvollziehen können, was der Test macht – erst recht, wenn sie ihn nicht selbst geschrieben haben. Daher soll durch Transparenz die Akzeptanz der automatischen Tests erhöht werden. Auch hier konnte mit tech2b ein erster namhafter Investor überzeugt werden.

Das Linzer Medien-Start-up Newsadoo beschäftigt sich mit der automatisierten Analyse und mit dem Matching von Nachrichtenartikeln. Im Projekt TIDE soll der Newsadoo-Algorithmus zur innovativsten Newsplattform der Welt gemacht werden. Das SCCH wird seine Expertise im Bereich Natural Language Processing beisteuern.

 

In einem mit tech2b gemeinsam FFG Basis Projekt forscht twinster (show my size) an der Vermeidung von Retouren im Textilversandhandel. Dafür verwendet twintster ein Social-Network, in dem die Mitglieder gekaufte Kleidung untereinander präsentieren. So können mögliche Käufer die Passform und das Design viel besser beurteilen. Das SCCH bietet Unterstützung in der Bildverarbeitung, bei der Deep Learning Methoden zum Einsatz kommen.

Panomax ist im Tourismusbereich erfolgreich. Sie stellen Regionen, Bergbahnen, Hotels, Tourismusverbänden, etc. interaktive 360° Panorama Aufnahmen zur Verfügung. Diese Webcams werden auch auf Schiffen montiert, die natürlich schwanken können. Support kommt vom SCCH. Durch die nachträgliche Korrektur, der auf den Schiffen gemachten Panoramabilder, werden diese Schwankungen ausgeglichen.

Innoviduum hat im tech2b-Programm einen digitales Coachingtool für die Entwicklung von Individuen und Organisationen konzipiert.  Mittels verschiedenster Fragen kann die Persönlichkeit unter verschiedensten Blickwinkeln beleuchtet werden, was wiederum Aufschluss auf mögliche Talente gibt. Das SCCH konzentriert sich hier auf die Auswahl der geeigneten Aktionen mittels Machine Learning Algorithmen.

ENSIO ist ein junges Unternehmen, welches sich mit der industriellen Bildverarbeitung auseinandersetzt. Neben den Sparten Sport und Industrie setzt ENISIO im Bereich Agrar auf die Unterstützung des SCCH. Konkret sollen mittels Deep Learning Methoden Nutzpflanzen von Unkraut unterschieden werden. Das erleichtert die Unkrautbekämpfung auf den Feldern.

Bilder enthalten oft Autokennzeichen oder Gesichter, die aus Datenschutzgründen öffentlich nicht gezeigt werden dürfen. Diese Bilder händisch zu verpixeln ist sehr aufwändig. Celantur bietet eine automatisierte Datenanonymisierung an. So werden personenbezogene Daten automatisch verpixelt. Während tech2b zur optimalen Skalierbarkeit des Geschäftsmodells berät, unterstützt das SCCH bei der Fragestellung: "Wie lassen sich die Methoden auch auf Edge-Devices mit hinreichender Geschwindigkeit und Genauigkeit ausführen?"

„Die gewaltige technische Expertise des SCCH kombiniert mit den Erfahrungen aus über 200 high-tech Unternehmensgründungen bei tech2b liefert einen riesen Wettbewerbsvorteil für Start-ups in Oberösterreich – zumal viele der Leistungen durch Förderungen sehr günstig bezogen werden können!“ betont Raphael Friedl, Geschäftsführer von tech2b.

Foto: istock

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