Start-ups im Orbit von Top-Unternehmen
Quelle: Wirtschaftskrone (S. 37)
Für Start-ups gibt es plausible Gründe, in höhere Sphären von Spitzenbetrieben zu kommen. Neben Image- und Know-how-Transfer ist es letztlich eine probate Strategie für den internationalen Erfolg.
Für beide Seiten ist die Kooperation eine Win-Win-Situation: „Start-ups finden neue Kunden, mit denen sie ihre Technologien und Produkte weiterentwickeln können. Und große Unternehmen erhalten den Anstoß, eigene Innovationsprojekte voranzutreiben“, sagt tech2b-Geschäftsführer Raphael Friedl.
Paradebeispiel ist die voestalpine. Sie ist ein großer Konzern und als solcher sehr effizient. Das hindert sie aber ein wenig bei radikaler Innovation. Diese braucht Schnelligkeit und das Zusammenführen von Ideen, und das kann die voestalpine von Start-ups lernen.
Eigener business incubator
Die voestalpine hat mit dem new business incubator (nbi) einen eigenen Corporate Incubator initiiert, in dem Mitarbeiter an neuen Ideen arbeiten. Hierbei geht es darum, neue Ideen für künftige Geschäftsfelder zu finden, die das Kerngeschäft ergänzen. nbi arbeitet mit Partnern zusammen, so auch mit tech2b.
Zwei nbi-Ideen sind in ihrer Umsetzung schon fortgeschritten. Dazu zählt volutionäre Leichtbau-Konzept für den Gütertransport TransANT. Gemeinsam mit der Rail Cargo Austria, einer Tochtergesellschaft der ÖBB wurde eine neue Tragwagen-Familie mit flexiblen Aufbauten für den Gütertransport entwickelt, patentiert und für den Verkehr zugelassen. TransANT steht für mehr Produktivität, Effizienz und Nachhaltigkeit im Schienengüterverkehr.

Durch so eine Zusammenarbeit und das tech2b-Netzwerk kamen auch das Start-up qapture und der Brand- und Katastrophenschutz-Ausrüster Rosenbauer International zusammen. Es hilft sehr viel, wenn man als Start-up über tech2b oder PIER 4 gescoutet wird und zeigen kann, was man drauf hat“, sagt Daniel Höller, der qapture mitgegründet hat. tech2b begleitet mit der Initiative PIER 4 Unternehmen im Bereich Open Innovation und Start-up-Scouting/-Kooperationen und weckt, im Auftrag ihrer Partner, das Interesse von Start-ups, die technologische und innovative Lösungen, Dienstleistungen und Produkte anbieten.

Auch KTM hat bereits vor drei Jahren eine eigene Innovation-Tochter gegründet, die mittlerweile auf rund 50 Mitarbeiter gewachsen ist. Beim Scouting neuer Start-ups setzt das Unternehmen ebenfalls auf die Netzwerke von tech2b.
