Bee Solutions: Oö. Revolution gegen Parasiten-Gefahr
(Quelle: Neues Volksblatt/Christoph Steiner)
Ein Parasit bedroht Europas Bienenpopulationen und ein Oberösterreicher will mit einer Falle ganz ohne Chemie auf revolutionäre Weise der Gefahr Einhalt gebieten: Thomas Pühringer entwickelte mit seiner Firma Bee Solutions eine neuartige Bienenstockfalle, die die Majas vor dem gefährlichen „Kleinen Beutenkäfer“ schützen soll. Die ersten 1000 Stück sind bereits produziert, viele Imker zeigen sich interessiert.
Seuchen-Meldepflicht in EU
Aber der Reihe nach: Seit Ende 2014 ist nicht nur die heimische Imkerschaft in Aufruhr: Damals wurde in Italien zum ersten Mal ein Befall durch den Kleinen Beutenkäfer in Europa gemeldet. Seitdem geht die Angst um, dass er sich ausbreiten und verheerende Schäden anrichten könnte. Immerhin gilt der Schädling als einer der gefürchtetsten Bienenparasiten, kann er doch innerhalb kürzester Zeit ein ganzes Volk vernichten. In Italien konnte er bisher nicht ausgerottet werden, befallene Stände mussten verbrannt und Sperrzonen errichtet werden. Mittlerweile gilt in der gesamten EU ein Befall als meldepflichtig, hat er sich erst ausgebreitet, gilt er als unausrottbar.
Schutz ganz ohne Chemie
Ein alarmierender Zustand, der auch den Hobby-Imker Pühringer von Beginn an beschäftigte. Denn die möglichen Abwehrmaßnahmen gegen den Schädling wie chemische Bekämpfung oder der Einsatz von Öl im Bienenstock waren für ihn keine Variante: „Als biologischer Imker kann Chemie für mich nicht die Lösung sein“, so Pühringer über sein damaliges Unbehagen, das Startpunkt einer längeren Tüftelei war, die mittlerweile in einem weltweiten Patent und der ersten Serienproduktion der Beutenkäfer-Falle gipfelte. Mit seinem Partner Markus Färber und der Hilfe durch die Start-up-Förderer von tech2b setzte er die Idee in die Tat um. Der Verkauf der Falle soll in Kürze starten. Das Einzigartige am Produkt: Während andere Fallen erst im Bienenstock wirken, verhindert die „Bee Solution- Variante“ im Eingangsbereich das Eindringen des Käfers und den Befall der Bienen. Als erste Märkte haben die beiden Neo-Geschäftsführer Deutschland, Österreich, Italien und die Schweiz im Visier, bei Bestellung größerer Stückzahlen soll der Preis pro Falle unter 10 Euro liegen.