Kreativität und Leidenschaft müssen frei ausgelegbt werden
Quelle: DIE MACHER
Während seiner Schulzeit arbeitete Nico Teringl als Praktikant in der Voestalpine - auch im Schichtbetrieb direkt am Hochofen. "Im Studium habe ich darüber nachgedacht, wie paradox diese Erfahrung war: Obwohl es mittlerweile zahlreiche intelligente Automatisierungslösungen gibt, arbeiten immer noch viele Menschen in sehr repetetiven und körperlich anstrengenden Bereichen", sagt Teringl. Sein Start-up will das ändern. "Unser Ziel ist es, intelligente Automatisierungslösungen zu schaffen, die Menschen zugute kommen und ihre Arbeitsplätze aufwerten!, erklärt Teringl. Das Motto: Von "hard work" zu "smart work".
Anfang 2020 gründet er gemeinsam mit Philipp Knaack und Edwin Schweiger Danube Dynamics. Durch Projekte mit heimischen Industrieunternehmen erkennen sie einen großen Automatisierungs-Bedarf und eine Geschäftslücke. "Viele Unternhemen haben zwar gute Data Scientists und Automatisierungs-Ingenieure, die Zusammenarbeit zwischen diesen Businessesunits gestaltet sich aber oft schwierig", sagt der Gründer. Sein Unternehmen kann die Übersetzerrolle einnehmen und die Schnittstelle werden. "Wir kennen uns mit beiden Technologien sehr gut aus", sagt Teringl. Das junge Team unterstützt heimische Unternehmen bei der Integration von KI in Industrieanwendungen und konnte damit 2021 schon einen Umsatz von etwas 200.000 Euro erzielen.
Hauptprojekt des Start-ups ist aber die Entwicklung einer eigenen KI-Lösung für Roboterarme, die etwa in der Fertigung zum Einsatz kommen. "Die derzeitigen KI-Lösungen werden in die Geräte integriert, entwickeln sich aber dann nicht selbständig weiter. Für uns ist das keine intelligente Lösung im eigentlichen Sinne". erklärt Teringl. Die Software von Danube Dynamics soll sich selbständig weiterentwickeln.
Derzeit wird das Produkt unter Laborbedingungen getestet, gemeinsam mit Kunden aus der Industrie werden realistätsnahe Anwendungsfälle konzipiert. "Die erste Produktversion wollen wir Mitte nächsten Jahres auf den Markt bringen", sagt Teringl. Gefördert wird das Projekt durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit einem Volumen von 750.000 Euro über zwei Jahre. Mindestens so wichtig wie die heimische Förderlandschaft, die der Gründer lobt, sei auch die ganzheitliche Betreuung - wie etwa durch das oberösterreichische Start-up Programm tech2b. "Die Beratungsleistung, die Aufnahmen in das Netzwerk und die damit verbundenen wertvollen Kontakte sind besonders in der frühen Gründungsphase enorm hilfreich", sagt Teringl.
Vor kurzem ist das junge Start-up vom Co-Working-Space an der FH Hagenberg in den Linzer City Tower übersiedelt. " Hier haben wir Platz für weiteres Wachstum", erklärt der Gründer. In den kommenden Jahren will man sich als mittelständisches Unternhemen etablieren und nachhaltig wachsen. Besonders wichtig sei Teringl, dass in jedem Fall die Stimmung im Unternhmen erhalten bleibt. "Trotz Wachstum dürfen die Mitarbeiter niemals nur eine Nummer sein, sondern Teil der Familie bleiben", sagt er, "für den Erfolg brauchen wir ein Umfeld, in dem Kreativität und Leidenschaft unserer Entwickler frei ausgelebt werden kann."
