Kinder lernen Programmieren

Egal ob Fernseher, Auto, Smartphone oder Kaffeemaschine – Software ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Gleichzeitig kann der Bedarf der heimischen Wirtschaft an Softwareexperten bei weitem nicht gedeckt werden. Ausbildungseinrichtungen im Bereich Softwareentwicklung kämpfen mit rückläufigen Anmeldezahlen. Der Frauenanteil in der Technik bleibt trotz aller Bemühungen hartnäckig im Keller.

Angesichts dieser Herausforderungen haben sich zwei Unternehmer und tech2b Alumni, Karin Huber und Rainer Stropek, entschlossen, schon bei Kindern und Jugendlichen anzusetzen und diese durch sogenannte CoderDojos an das Programmieren heranzuführen. Karin Huber berichtet: !Beim Besuch einer Fachkonferenz in Belgien lernten wir die internationale CoderDojo Initiative kennen. Freiwillige Experten bieten kostenlose Programmierclubs für Kinder und Jugendliche an. Als begeisterte Softwareentwickler sprach uns die Idee sofort an.”

Bei CoderDojos wird Technologie entdeckt und gelernt wie man Code schreibt, Webseiten entwickelt, Apps und Spiele programmiert und vieles mehr. Technologieinteressierte Kinder treffen Gleichgesinnte und können sich über ihre Projekte austauschen. Im Gegensatz zu Mathematik oder Physik ist Programmieren kein fester Bestandteil im Schulalltag. Bei den CoderDojos lernen Kinder spielerisch Technologie und Programmieren kennen. Zusätzlich werden dabei Fähigkeiten wie logisches Denken, Teamarbeit und Englisch gefördert.

Rainer Stropek erklärt: “CoderDojos sollen Kindern nicht nur neue Fähigkeiten vermitteln, sondern auch die Perspektive in Sachen Berufswahl erweitern. Gute Technikerinnen und Techniker sind gefragt. In CoderDojos können Kinder herausfinden, ob ihnen ein Beruf im Bereich Softwareentwicklung Spaß machen könnte.“

In Linz startet das CoderDojo erstmals am 3. Juli 2015 und findet anschließend 14tägig statt. Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 17 Jahren treffen sich mit freiwilligen, technisch versierten Mentoren, um zusammen zu programmieren und unter Anleitung ihre Fähigkeiten zu entwickeln und auszubauen. Die Teilnehmer sollen zum selbständigen Entdecken und Kreativsein angeregt werden. Die oberste Regel lautet, dass die Arbeit an den Projekten Spaß machen und cool sein muss.

Neben den Teilnehmern lebt die CoderDojo-Idee von den Mentoren. Karin Huber berichtet: “Es freut uns, dass wir mit Roman Schacherl bereits einen weiteren Unternehmer und renommierten Softwareentwickler mit ins Boot holen konnten. Das ist aber noch lange nicht genug. Wir sind auf der Suche nach weiteren IT-Expertinnen und Experten, die ihr Wissen an den Nachwuchs weitergeben möchten. Persönlich würde es mich besonders freuen, wenn wir auch Frauen aus der Softwareentwicklung für unser Team gewinnen können. Mädchen sollen durch solche Vorbilder sehen, dass Technik keine reine Männerdomäne ist und wir Frauen in der Softwareentwicklung ebenfalls erfolgreich sein können.”

Informationen für Kinder, Eltern und Mentoren sowie die Möglichkeit zur Anmeldung findet man hier.

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