Ist das Silicon Valley tot?
In der Branche sagenumwoben - legendäre Geschichten hängen in der Luft – das Silicon Valley als Turbo für Skalierung und der Platz an dem, das unmögliche möglich gemacht wird. Jeder kennt Tech-Riesen, die hier ihren Geburtsort haben – und seit Start-up Steinzeiten führt kein Weg vorbei.
Aber im Ernst. In den ewigen Monaten der Pandemie, in denen gerade einmal der Zeigefinger auf dem Globus um die Erde reisen konnte, mehrten sich die Berichte: Tech-Giganten wandern ab. Neue Hotspots entstehen. Das Valley ist tot.
Auf nach Kalifornien
Anfang November war es also höchste Zeit, vor Ort der Frage nachzugehen. ist hier noch der Nabel der Innovationswelt und der Platz um unseren Start-ups bei Skalierung und Internationalisierung zu helfen?
Die Reise führte mich zu Galvanize, Bay Area Tech Hub mit beeindruckender Wall of Fame und einem Angebot an Bootcamps, Co Workingspaces und Corporate Innovation. Die Themen drehten sich u. a. um "Wie werden GründerInnen der Zukunft unterstützt?" egal auf welcher Seite der Welt.
Bei Runway, die sich selbst als „innovation catalyst for startups and corporations“ sehen, finde ich für tech2b Start-ups nicht nur einen der schönsten Arbeitsplätze der Welt (mit Blick über die Bay Bridge und die Skyline von San Francisco) sondern auch ein fein definiertes Accelerator Programm zur Unterstützung beim Markteintritt, Sales Playbook inklusive.
Immer und immer wieder dreht sich bei unseren Gesprächen alles um das Thema "Mindset". Hier ist wohl auch der größte Unterschied zwischen österreichischen und US Start-ups zu finden – und die Herausforderung in Zukunft wird sein, hier mitzuhalten. Unbändiges Wollen. Darum gehts hier.
An den folgenden Tagen verselbstständigt sich mein Terminkalender, es geht auf kaum einem anderen Flecken der Erde so leicht in Kontakt und ins direkte Gespräch zu kommen. Erfrischend unbürokratisch, immer mit einem konkreten "How can i help you?".
Ich treffe Gründer, beeindruckende Female Founders mit österreichischen Wurzeln und gigantischem Erfolg in den USA. Wir sprechen über ihren Werdegang, die DO´s und DONT´s, die Chancen und Herausforderungen.
Ich treffe Netzwerkkontakte, VCs, InvestorInnen und Brückenbauer. Ich besuche Plug & Play und Ecosystempartner, erhalte Angebote für unsere Start-ups, für unsere Corporates und nicht zuletzt auch für uns, die wir täglich mit den Gründungsteams arbeiten. Ich hole mir spannende Inputs bei Fragen wie, "Wie können wir als Inkubator noch besser, noch effizienter werden und noch zielführender und erfolgreicher beraten. Hierbei werden uns wirkliche Kapazunder unterstützen und coachen.
Für mich ist durchaus faszinierend, welche Weichen hier bei Starbucks & Philz Coffee gestellt werden. Das Ökosystem ist riesig, verzahnt, vernetzt, verwoben und wie ein großer Organismus.
Ich besuche Stanford und finde mit Professoren der University of Berkeley Sparring Partner, die uns dabei unterstützen, unsere Beratungsleistung auf ein neues Level zu heben.
Vor allem aber begegne ich Menschen, die mich inspirieren und motivieren, ich höre beeindruckende Geschichten von Persönlichkeiten und wie sie die größten der großen Namen dabei unterstützt haben, erfolgreich zu werden. Man spricht über Innovation, über Vision Mission und das über allem stehende Thema des richtigen Mindsets.
Und so ganz nebenbei geschieht eine Veränderung. Ich bekomme ein Bild von der Größe des Ökosystems, von der Kraft, die davon ausgeht: Chancen. Das Valley ist alles andere als tot und ich freue mich bereits jetzt darauf wieder zurückzukehren.