"Intelligente Schleichwege" zum Geld

[Quelle: OÖNachrichten]

Friends, fools, family. Diese drei "f" als Möglichkeiten, eine Firmengründung zu finanzieren, nennt Georg Schmidinger, Berater beim landeseigenen Gründerzentrum tech2b. Das ist eine Art Brutkasten für Firmen-Babys. Was auf den ersten Blick etwas befremdlich klingt schließlich will man nicht unbedingt Narren an der Wiege eines Unternehmens sehen, ist in der Praxis jedoch gar nicht so abwegig.

Schließlich braucht ein Firmengründer erst einmal Eigenkapital, um loslegen zu können. Und weil oft der angehende Unternehmer noch jung ist, fehlt Erspartes, das vielleicht der große Bruder, die Oma oder die reiche Tante aus Amerika haben. Unproblematisch ist das nicht. Schulden beim eigenen Bruder, die man vielleicht nicht bedienen kann, das kann schon sehr belastend sein, sagt Schmidinger.

Narren braucht man in Österreichnur im Extremfall. Dennes gebe eine Reihe von intelligenten Schleichwegen, Geld aufzutreiben, so Schmidinger. Das bestätigt auch Manfred Lamplmair, Gründer und Geschäftsführer von Rudy Games. Wo und wie man es bekommt, dafür brauche man aber Hilfe. Und genau die gebe es etwabei tech2b und anderen Einrichtungen des Landes oder aber auch beim Gründerservice der Wirtschaftskammer.

Man sollte freilich auch die Hausbank nicht ganz draußen lassen. Die strengen Eigenkapital-und Risikovorschriften haben es den professionellen Geldverleihern schwer bis unmöglich gemacht, Geld an Gründer in Form von Krediten zu verleihen, sie sind aber wertvolle Know-how-Partner. Und falls es einem gelingt, Eigenkapital aufzutreiben, sind sie auch in der Lage, Kredite zu gewähren.

Ein Partner, an dem man nicht vorbei kommt,ist VaterStaat. Vor allemdessenFörderbank, das Austria Wirtschaftsservice (aws). Dort gibt es Geld für alle Lebenslagen eines Unternehmens. Schmidinger weist vor allem auf das Programm aws PreSeed hin. Hier werden potenzielle Gründer schon in der Vorgründungsphase unterstützt. Bis zu 200.000 Euro gibt es. Das ist geschenktes Geld. Geht das Projekt in die Hose, muss man nicht zurückzahlen.


"Es gibt im österreichischen Förderdschungel keinen breiten Weg für alle. Es gibt aber intelligente Schleichwege, um zu Geld zu kommen." Georg Schmidinger, Berater beim Inkubator tech2b

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