ELIN-Geschäftsführer Oskar Kern im Interview
Anlässlich des offiziellen Starts von PIER4 – der Multi Corporate Venturing Initiative von tech2b – kam es zum Interview mit ELIN-Geschäftsführer Oskar Kern.
Herr Kern, warum beteiligt sich die ELIN GmbH & CO KG am Projekt PIER4?
Weil wir überzeugt davon sind, dass Initiativen wie Digitalisierung alleine nicht ausreichen, um Oberösterreich und somit auch ELIN als einen oberösterreichischen Leitbetrieb für die Zukunft fit zu halten. Viel wichtiger ist die Vernetzung von Unternehmen, von den Menschen und deren Ideen, wie sie im Projekt PIER4 stattfindet. Wenn das gelingt, kann Großes entstehen.
Die Menschen im Mittelpunkt – wird das bei der Firma ELIN und ihrer 100%-Tochter EBG auch gelebt?
Unsere Mitarbeiter sind unser USP – auf die Menschen und ihre unterschiedlichen Zugänge kommt’s an! Bei uns sind beispielsweise junge Leute willkommen, die ihre Ideen einbringen. Wir beschäftigen rund 130 Lehrlinge, einen sehr großen Teil davon an unseren Standorten in Oberösterreich bei ELIN und EBG. Die Wertschätzung der Jungen, ihrer oft anderen Zugänge, das Vertrauen in ihre Fähigkeiten ... all das ist uns sehr wichtig.
Hat die Firma ELIN bereits mit Start-Ups gearbeitet?
Nein, mit „echten“ Start-ups noch nicht. Die Start-Up-Haltung sehen wir aber als sehr bereichernd. Im Zuge des Projekts PIER4 haben wir herausfordernde Themenfelder identifiziert, die dazu geeignet sind, Chancen für die Zukunft zu bieten. Diese Themen gemeinsam mit Start-ups und den anderen Netzwerkpartnern anzugehen bringt einen enormen Mehrwert: Start-ups haben den Blick von außen, denken anders, haben einen anderen „Spirit“, eine andere Geschwindigkeit, eine andere Kultur ... sie bringen eine frische Dynamik ins Spiel und helfen, gewohnte Denkmuster und Routinen zu durchbrechen!
Was kann ein Betrieb wie ELIN, der auf 130 Jahre Erfahrung und Erfolge zurückblickt, den Start-ups bieten?
Die Start-ups profitieren von der Zusammenarbeit mit ELIN – wie auch mit allen anderen Leitbetrieben im Projekt PIER4 – wenn es um die Umsetzung geht: Start-ups funktionieren im Kleinen, am Beginn einer Idee. Wenn sie wachsen, wenn der erste Hype vorbei ist, zerbrechen viele. Da können wir mit unserem Know-how und unserer Erfahrung im Projektgeschäft wertvolle Inputs für eine nachhaltige Entwicklung liefern.
Was brauchen die oberösterreichischen Leitbetriebe, was braucht der Standort aus Ihrer Sicht, um fit für die Zukunft zu sein?
Ich bin überzeugt davon, dass wir die Zukunft nicht planen können. Die Zeit, wo wir uns vorwiegend auf die Erfahrung, die Erfolge der Vergangenheit stützen konnten, ist vorbei. Wir persönlich, aber auch die Betriebe, der Standort Oberösterreich, müssen uns auf unsere Fähigkeiten besinnen und dabei vernetzt denken und arbeiten, um für die Zukunft gewappnet zu sein: In Oberösterreich haben wir eine sehr gute, offene Kultur. Es gibt Firmen, die in ihrem Nischenbereich an der Weltspitze sind. Das müssen wir bewahren und weiter ausbauen.
Ein Interview mit: Oskar Kern, COO und GF ELIN GmbH & Co KG.
Credit: Land OÖ / Oskar Kern